Volca FM (Teil 1)

Kaum im Volca Massaker Orchester aufgenommen, steht schon der erste Gig an. Wir werden zu viert auf der Schützenmatte in Bern auftreten, Annie, Daniel, Nick und ich. Schade fehlen Andreas und seine mit dem Volca FM erzeugten atmosphärischen Klänge. Ob ich da wohl in die Bresche springen könnte?

Auf der Website von Korg lese ich, dass sich mit dem dreistimmigen digitalen FM-Synthesizer spannende Klänge erzeugen liessen, ohne mit den Details der FM Synthese vertraut zu sein. Sehr gut. Aber was bedeutet FM? Es ist die Abkürzung für Frequenzmodulation. Mit Hilfe von zwei oder mehr Geräten zur Erzeugung elektronischer Schwingungen (Oszilatoren) werden die Frequenzen von Schwingungen beinfusst.

Ob ich in 24 Stunden mindestens die grundlegenden Funktionen des FM erlernen könne, frage ich Rolä bei Studiosounds. Das hänge davon ab, was ich in dieser Zeit sonst noch alles erledigen wolle, antwortet er schmunzelnd. Ich kaufe meinen zweiten Volca und ein weiteres Netzteil.

Bei der «How to play Volca FM»-Suche stosse ich auf die Expert Guides von Tony Horgan, die in Apples Bücher-App für acht Franken heruntergeladen werden können. Ein Glücksfall. Damit schaffe ich es, das Gerät in Gang zu setzen und – das wusste ich im Voraus – nur ein klein wenig an der Oberfläche der schier unbegrenzten Möglichkeiten des Instruments zu kratzen. Allein die Sounds der Werkseinstellungen scheinen unerschöpflich.

Naiv und übermütig packe ich am nächsten Abend auf der Bühne zum Erstaunen der anderen Bandmitglieder das Gerät aus. Nick bemerkt auch belustigt meinen Spick mit den Klangfarben. Er weiss, dass ich in der Dunkelheit auf der Bühne die kleingedruckte, diskret unter dem Volca verstecke Tabelle kaum sehen werde.

Aber die Erfahrung aus der Schulzeit bestätigt sich erneut. Nur schon einen Spick zu erstellen ist hilfreich, auch wenn die darauf notierten Informationen während einer Prüfung gar nicht angeschaut werden können. So gelingt es mir, während des Konzerts doch ab und zu ein paar Klänge einzubringen, sehr vorsichtig und leise.

Ich weiss aber schon jetzt, dass mit diesem Gerät noch grosse Entdeckungen möglich sind. Deshalb: Fortsetzung folgt.